Anfasslasche

Die Anfass-
lasche

Die Unterschiede und Herstellungsvarianten
von Anfasslaschen

Um Formteile präzise und einfach aufkleben zu können, spielt auch das Handling in der Weiterverarbeitung eine wesentliche Rolle. Zu diesem Zweck können dem Bauteil sogenannte Anfasslaschen hinzugefügt werden. Diese schaffen einen Bereich, an dem das Teil angefasst werden kann, ohne die Klebeflächen zu berühren. Die Lasche ragt dabei über das Bauteil hinaus und kann in unterschiedlichen Größen ausgeführt werden. Dadurch wird die Weiterverarbeitung erheblich erleichtert und kann individuell an den jeweiligen Fügeprozess angepasst werden. 

Durch den gezielten Einsatz von Anfasslaschen lassen sich nicht nur Handling und Ergonomie verbessern, sondern auch die Prozesssicherheit erhöhen. Insbesondere das Berühren der Klebeflächen wird vermieden, was die Haftqualität und Reproduzierbarkeit positiv beeinflusst.

Während Anfasslaschen in manuellen Prozessen vor allem das Handling erleichtern, spielen sie in automatisierten oder teilautomatisierten Anwendungen eine entscheidende Rolle für Taktzeit, Greifbarkeit und Prozessstabilität.

Anfasslaschen sind jedoch weder genormt noch standardisiert.
Im Folgenden werden daher unterschiedliche Varianten und Herstellmethoden vorgestellt.

Die Herstellung von Anfasslaschen

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, eine Anfasslasche herzustellen.

Die häufigste Herstellmethode ist eine Lasche aus dem Liner. Dabei dient der überstehende Liner einerseits als Abdeckung der Klebeschicht und ragt andererseits an einer definierten Stelle über das Formteil hinaus, sodass die Folie dort angefasst werden kann. Diese Variante wird daher auch als Anfasslasche mit Linerüberstand bezeichnet. Der Vorteil dieser Methode liegt vor allem darin, dass kein zusätzlicher Montageprozess am Formteil erforderlich ist, da der Überstand direkt beim Lasern oder Stanzen realisiert werden kann.

Eine weitere Variante sind manuell auf das Formteil aufgeklebte Anfasslaschen. In der Regel handelt es sich dabei um vorgefertigte Standardlaschen in unterschiedlichen Größen bzw. Längen. Nach der Fertigstellung des Formteils werden diese vollflächig und bündig auf den Liner aufgebracht.

Welches Verfahren sinnvoller ist, hängt vom jeweiligen Formteil, den Anforderungen sowie dem Produktionsprozess ab. Auch die Kosten spielen dabei eine wesentliche Rolle. Eine pauschale Standardlösung gibt es jedoch nicht – vielmehr wird auch bei der Anfasslasche individuell abgestimmt, welche Variante die beste Lösung darstellt.

Individuelle Anfertigung

durch das Converting

Dank unseres Converting-Prozesses können wir die Anfasslaschen direkt in die Fertigung integrieren. Die individuelle Ausgestaltung ist dadurch äußerst flexibel, da wir nicht nur die Größe, sondern auch die Position sowie die Anzahl der Anfasslaschen nach den Wünschen des Kunden konzipieren, anpassen und fertigen können.

 

Mehrere Anfasslaschen

in einem Prozess

Werden zwei oder mehr Anfasslaschen an einem Formteil benötigt, kann dies beispielsweise mittels eines Linertauschs realisiert werden. Dadurch lässt sich das Formteil besser individualisieren und gezielt an die Prozesse unserer Kund:innen anpassen. In diesem Zusammenhang können die Anfasslaschen an ein und demselben Formteil sogar unterschiedliche Längen aufweisen.

Vorteil: Die Klebeflächen können in einzelnen Schritten gefügt werden – beispielsweise zunächst die Vorderseite und anschließend die Rückseite. Alternativ kann der Liner auch getrennt verarbeitet werden, sodass sich eine klar strukturierte Schritt-für-Schritt-Reihenfolge ergibt.

Tipp: Ist ein Linertausch erforderlich, können unterschiedliche Linerfarben eingesetzt werden. So lassen sich die verschiedenen Anfasslaschen auch optisch eindeutig voneinander unterscheiden.

Zusatzfunktionen

Neben dem Anfassen

Die Anfasslasche selbst kann einen deutlich größeren Nutzen haben, als lediglich als Ansatzpunkt zum Abziehen des Liners zu dienen. So kommen beispielsweise mit Gewebe verstärkte Materialien zum Einsatz, die im Weiterverarbeitungsprozess eine wesentlich höhere Robustheit bieten.

Darüber hinaus lässt sich auch die Ausrichtung der Anfasslasche gezielt beeinflussen: Sie kann entgegen der eigentlichen Ziehrichtung verklebt werden. Dadurch wird zum einen Fläche eingespart, da die Lasche auf dem Formteil aufliegt, und zum anderen kann diese Ausführung im weiteren Verarbeitungsprozess zusätzliche Vorteile bieten.

Beratung für Ihren Prozess

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Vanessa Becker

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